Familie Maetzel

Emil Maetzel (1877 – 1955), langjähriger Mitarbeiter von Hamburgs Oberbaudirektor Fritz Schumacher, und seine Frau Dorothea waren in den Jahren der Weimarer Republik einflussreiche Initiatoren einer neuen Hamburger Kunstszene. Als Vertreter des Expressionismus der zweiten Generation betrieben sie 1919 maßgeblich die Gründung der Hamburgischen Sezession, über Jahre waren sie daran beteiligt, diese über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannt zu machen. Gleichzeitig engagierten sie sich für die Hamburger Künstlerfeste, deren Ziel es war, die Hamburger Gesellschaft für einen Aufbruch der Künste zu gewinnen. In diesem Umfeld war Emil Maetzel als Architekt und Maler eine herausragend integrative Persönlichkeit des Hamburger Kunstgeschehens.

Dorothea Maetzel-Johannsen (1886 – 1930)  gelang in den 1920er Jahren der Aufstieg zu einer der bekanntesten Hamburger Malerinnen. Ein Auftrag der Hamburger Kunsthalle für vier Supraporten und eine daraus resultierende Einzelausstellung (1926) markierten ihren Erfolg. Kurz vor ihrem Tod konnte sie noch den Entwurf eines Deckengemäldes für das Hamburger Planetarium vorlegen.

Vor dem Hintergrund vielfältiger Aktivitäten entwickelte sich das Volksdorfer Domizil des Künstlerpaars zu einem bedeutenden Treffpunkt der künstlerischen Avantgarde Hamburgs, bis diese 1933 von den Nationalsozialisten abrupt aufgelöst wurde.  

Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete die jüngste Tochter Monika Maetzel in ihrem Elternhaus eine Werkstatt für Keramik, die durch die Herstellung geschmackvollen Alltagsgeschirrs zur Versorgung der Hamburger Bevölkerung beitrug und durch jahrzehntelange Ausstellungsteilnahme an der Frankfurter Messe und den Handwerksmessen des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe über den lokalen Raum Hamburgs weit hinausstrahlte. Monika Maetzel hat ca. 40 Lehrlinge ausgebildet und war jahrzehntelang als Obermeisterin der Keramikerinnung Hamburgs tätig. Auf Grund ihrer Tatkraft genoss sie in Volksdorf Kultstatus.

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